Erleben Sie die Geschichte des Hockey Club Lugano von 1941 bis heute, durch Aufstiege und den Gewinn von sieben nationalen Titeln in der National League.
Der Hockey Club Lugano wurde offiziell am 11. Februar 1941, während des Zweiten Weltkriegs, in einer Versammlung im kleinen Saal des Restaurants Apollo in der Via Stauffacher, gegenüber dem Kursaal, gegründet. Die Gründungsmitglieder waren Antonio Caslani, die Brüder Arrigo und Ivo Badaracco, Bruno Soldini, Dino Bernardoni, Ivo Molina, Renato Crivelli, Guido Keller, Tullio Visani, Pepi Paulon, Livio Balmelli, Renato Paganetti, Kurt Tritten, Ezio Bernasconi, Federico Trachsler und Alfonso Weber. Letzterer wurde als erster Präsident bestimmt, da er ein Spieler des FC Lugano war und die Trikots sichern konnte. Sieben Jahre nach der Gründung verliess der HCL den Teich von Muzzano und zog in das Viertel Loreto, wodurch das Hockey schrittweise näher an die Stadtteile heranrückte.
In Loreto finden die ersten echten Spiele mit Auftritten renommierter Mannschaften wie der der Oxford University statt. Am 1. Februar 1950 wird vor 2500 Zuschauern ein historisches Spiel ausgetragen: die Kanadier aus der Region Edmonton, die Waterloo Mercury’s, treten gegen die Diavoli di Milano an. Wenige Wochen später werden diese Kanadier in London mit dem Ahornblatt Weltmeister.
Die mangelnde politische Unterstützung durch die städtischen Behörden führt jedoch auch in Loreto zur Vertreibung. Im Jahr 1955, nach vielen Strapazen, spielt Lugano einige Spiele auf dem Tennisplatz der Konditorei Münger in Paradiso, dank Cuccio Viglezio und Guido Keller, grosse Förderer der bianconeri Familie. Ebenfalls im Jahr 1955 nimmt ein Garagist aus Noranco namens Albino Mangili die Anlage in Noranco in Betrieb, wo der erste echte Neuzugang in der Geschichte der bianconeri eintrifft: der Bündner Beat Rüedi, bereits Nationalspieler und mehrfacher Schweizer Meister mit Davos. Rüedi bewegt sich geschickt auf dem gesamten Spielfeld, um das, was in Lugano als wahrer Traum galt, zu verwirklichen: die Kunsteisbahn.
Mehr erfahrenAm 29. Februar 1964 erreicht der HCL auf der Eisbahn in Rapperswil endlich den lang ersehnten Aufstieg in die LNB, dank einer spektakulären Transferkampagne mit der Verpflichtung von Elwin Friedrich und Roland Bernasconi, beide Nationalspieler und bereits Schweizer Meister mit Villars. Unter den Helden dieses Spiels sticht ein grosses Talent von fünfzehn Jahren hervor, das in Lugano Geschichte schreiben sollte: Alfio Molina.
Gross ist dann der Schock für die Anhänger von Ambrì, als Lugano die Rivalen im Schweizer Cup übertrifft: Das Spiel wird in der Verlängerung mit einem Tor von Moretti entschieden.
Lugano verbringt dann neun Jahre in der zweithöchsten Liga, mit schwankenden Ergebnissen, obwohl mehrere Spieler in den 1970er Jahren die Resega entfachten, wie die Finnen Juha Pekka Rantasila und Henry Leppä und der Amerikaner Tom Vanelli. 1975 packt der bianconeri Club seine Koffer und zieht in die erste überdachte Eisbahn des Luganese: die von Mezzovico. Die bianconeri spielen dort zwei Saisons, bevor das Palasport von Mezzovico am Morgen des 12. Februar 1978 aufgrund eines aussergewöhnlichen Schneefalls einstürzt. Dieses Ereignis markiert die Rückkehr des Clubs zur Resega, die nun dauerhaft überdacht ist.
1978 betritt eine Persönlichkeit die Geschichte von Lugano und des Schweizer Eishockeys, die in wenigen Jahren zu einer bedeutenden Figur wird: Geo Mantegazza. Mit ihm wird auch das verwirklicht, was oft der siebte Spieler auf dem Eis sein wird: die Curva Nord! Das neue Führungsteam, bestehend aus Geo Mantegazza, Severo Antonini und Fausto Senni, erzielt sofort zwei historische Ergebnisse: Zum ersten Mal platziert sich Lugano vor Ambrì, und zum ersten Mal wird am 23. Oktober 1979 die Valascia erobert (5-2).
Mehr erfahrenIn der ersten Saison in der Serie A kommen neben dem spektakulären kanadischen Verteidiger Bob Hess der produktive Stürmer Giovanni Conte und das grosse Schweizer Hockeytalent, der Appenzeller Jörg Eberle, nach Lugano. Im Sommer 1983, um der gesamten Umgebung einen Schub zu geben, initiiert Präsident Mantegazza eine wahre technische Revolution und holt einen neuen Trainer aus Schweden: John Slettvoll. Mit ihm, streng auf und neben dem Eis, kommt ein Spieler, der zum Liebling der Resega werden sollte: der legendäre Kent Johansson! Der flinke Nummer 25 hat anfangs einige Anpassungsprobleme, beginnt aber nach Weihnachten zu glänzen!
Die Begeisterung für Hockey in Lugano wächst und weitere wichtige Spieler vervollständigen einen zunehmend wettbewerbsfähigen Kader, wie die Nationalspieler Beat Kaufmann und Arnold Lörtscher. Um die Saison 1984/85 anzugehen, verstärkt sich das Lugano von Slettvoll weiter mit zwei entscheidenden Neuzugängen: Mats Waltin und Fredy Lüthi. Der erste ist eine wahre Stütze der schwedischen Nationalmannschaft: Zusammen mit Ingemar Stenmark und Björn Borg gehört er zu den Legenden des schwedischen Sports. Die bianconeri Mannschaft verfolgt die Meister aus Davos die ganze Saison über, kann den Bündnern jedoch den Titel nicht entreissen und beendet dennoch die bis dahin beste Saison ihrer Geschichte mit dem zweiten Platz.
Mehr erfahrenAm Samstag, den 1. März 1986: Lugano ist Schweizer Meister! Eine denkwürdige Saison, die mit der Übergabe des begehrtesten Preises, der Trophäe der ersten Schweizer Playoffs, an Kapitän Kaufmann auf der wunderschönen Eisbahn von Davos ihren Höhepunkt erreicht. Held des Abends und der gesamten Meisterschaft ist erneut Kenta Johansson, der im entscheidenden Spiel vier Tore erzielt und das Ergebnis von 2-4 auf 7-5 dreht! Die Eisbahn von Davos färbt sich mit mehr als 3000 Fans in bianconero. Und an diesem Abend beginnt die Ära des Grossen Lugano.
Die Saison 1986/1987 führt Lugano nach Europa. Zunächst siegreich in Ostberlin, eliminieren die Bianconeri die als stärkste westliche Mannschaft geltende Kölner Haie. Keine Schweizer Mannschaft hatte jemals die Endphase des Europapokals erreicht. In der Meisterschaft wiederholt sich Lugano grossartig und gewinnt seinen zweiten nationalen Titel in den Playoffs gegen Kloten.
In der Saison 1987/1988, obwohl Slettvoll die Mannschaft neu aufbauen muss, bestätigt sich Lugano als Meister der Meisterschaft. Nach der Dominanz in der regulären Saison gewinnt es in den Playoffs seinen dritten Titel in Folge, erneut auf Kosten von Kloten. Die Bianconeri gewinnen das Finale in drei Spielen und das letzte Spiel in der Resega mit einem Tor von Vrabec in der Verlängerung unter einer tobenden Curva Nord. Eine besondere Erwähnung verdient auch der Europapokal, der in einer begeisterten Resega stattfand. Die Ehrengäste sind niemand geringerer als das legendäre ZSKA Moskau, damals der grosse Weltführer mit Legenden wie Larionov, Makarov, Krutov und Fetisov, Färjestad und Kosice. Lugano kann jedoch gegen diese Ikonen des europäischen Eishockeys nichts ausrichten.
Mehr erfahrenDas fünfjährige Intervall von 1990 bis 1995 bringt dem bianconeri Volk weniger Freude, da die Gegner ihre Investitionen in eine mittlerweile in der ganzen Schweiz professionelle Hockeywelt verstärken. Die Saison 1990-1991 endet mit dem zweiten Platz in der regulären Saison und der Niederlage im Playoff-Finale gegen Bern in vier Spielen. Lugano bereichert die Saison dennoch mit einer erneuten Teilnahme an der Endrunde des Europapokals in Düsseldorf, wo sie knapp an einem Erfolg gegen die finnischen Meister aus Turku scheitern.
Nach der enttäuschenden Saison 1991-1992 gerät die Beziehung zwischen dem Club und dem "Magier" Slettvoll in eine Krise. Eine schwierige Saison endet mit dem zweiten Platz in der regulären Saison und, direkt nach den Olympischen Spielen, dem schmerzhaften Ausscheiden im Playoff-Viertelfinale gegen Zürich, trainiert vom jungen Arno del Curto. Zum ersten Mal in der Geschichte der Playoffs steht Lugano nicht im Finale. Ein bemerkenswerter Erfolg bleibt jedoch die Qualifikation der bianconeri für das Finale des Spengler Cups, wo Lugano gegen Mannheim klar gewinnt, Malmö in der Verlängerung besiegt, knapp gegen das Team Canada verliert und im Penaltyschiessen das legendäre ZSKA Moskau schlägt. Am folgenden Tag setzen sich die russischen Meister im Endspiel mit 5 zu 2 durch.
Nach der Trennung von John Slettvoll sucht Lugano nach einer neuen Spielphilosophie und einem neuen Stil. Für die Saison 1992-1993 wird der Kanadier Andy Murray, ein Mann von exquisiter Freundlichkeit, als Trainer verpflichtet. Mit ihm kommt nach Lugano eine Legende: Igor Larionov, der über Jahre hinweg ein unbesiegbares Quintett in der sowjetischen Nationalmannschaft und im ZSKA Moskau bildete.
Mehr erfahrenAm 25. September 1995 wird die neue Resega mit dem ersten Meisterschaftsspiel zwischen Lugano und Lausanne eingeweiht. Nach der unvergesslichen Feier beginnen jedoch harte Zeiten, und im Oktober trennt sich der Club wegen ausbleibender Ergebnisse von Lahtinen. John Slettvoll kehrt auf die Bank zurück, aber dieses Mal erweist sich die Massnahme nicht als erfolgreich. Lugano beendet die Meisterschaft nur auf dem siebten Platz und wird in den Playoffs sofort von Kloten eliminiert. Die Saison 1995-1996 wird auch wegen des traurigen Schicksals des Verteidigers Pat Schafhauser in Erinnerung bleiben, der am Abend des 5. Dezember 1995 auf der Eisbahn in Davos heftig gegen die Bande prallt und sich eine Rückenmarksverletzung zuzieht, die ihn an den Rollstuhl fesselt. Nach diesem Vorfall wird auf Initiative von Lugano die Pat Schafhauser Stiftung gegründet, um einen Fonds für mögliche Verletzungen im Spiel zu schaffen.
Für die Saison 1996-1997 sind neue Impulse erforderlich, und Lugano beruft einen alten Bekannten des bianconeri Hockeys an die Bande: Mats Waltin, der aus zwei Saisons als Trainer von Davos kommt. Mit ihm kommt ein weiterer grosser Schwede, Michael Nylander, der die Calgary Flames (NHL) verlässt, um das bianconeri Trikot zu tragen. Die Mannschaft wächst, inspiriert von Nylander und verstärkt durch den Russen Pavel Torgaev, besiegt schliesslich das Schreckgespenst Kloten, bevor sie im Playoff-Halbfinale vom Bern von Gaetano Orlando geschlagen wird.
Mehr erfahrenDas Finale der Saison 2000/01 gegen Zürich ist intensiv, umstritten und endet bitter. Bei einem Stand von drei zu eins in der Serie kann Lugano im fünften Spiel in der Resega den Sack nicht zumachen. Spiel 7 am 7. April 2001 ist nervenaufreibend: Dubé trifft, aber Zeiter gleicht in der 51. Minute aus. Es geht in die Verlängerung, wo Samuelsson Huet bezwingt und den bianconeri Fans das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Für die Saison 2001/2002 kommt ein ehemaliger Spieler der grossen UdSSR, Zinetula Biljaletdinov, als Trainer nach Lugano. Lugano startet gut in die Saison, verliert aber allmählich an Boden. An seiner Stelle kehrt Jim Koleff auf die Bank zurück, aber die Playoffs bringen keine grossen Erfolge.
Während der Saison 2002/2003 trennen sich die Verantwortlichen auch von Koleff, und eine Ära endet abrupt. An die Spitze des Teams tritt Larry "Harry Potter" Huras, der Spiel für Spiel Vertrauen schafft. Im Finale erwartet ihn der amtierende Meister Davos, trainiert von Arno Del Curto. Die ersten beiden Spiele gewinnen die Bündner, aber Lugano gibt nicht auf, zeigt auf dem Eis seine ganze Entschlossenheit und gewinnt die verbleibenden vier Spiele mit einem Kampfgeist, der den Gladiatoren zur Ehre gereicht hätte. Ein Erfolg, der auf das gesamte Team zurückzuführen ist, insbesondere aber auf Torhüter Rüeger, den genialen Nummelin und den inspirierten Rötheli. Spiel 6 wird von Kapitän Fuchs und seinen Kollegen vor einer vollbesetzten Resega dominiert, mit einem überzeugenden 4-0, das aus einer herausragenden kollektiven Leistung resultiert.
Mehr erfahrenGlen Metropolit, ein kanadischer Spieler voller Kreativität und Zielstrebigkeit, erleuchtet die reguläre Saison 2005/06 und wird Torschützenkönig. Doch wenn die entscheidenden Spiele beginnen, nach den intensiven olympischen Emotionen von Turin 2006, zu denen sieben bianconeri Spieler zum Silber der finnischen Mannschaft von Nummelin, Peltonen und Hentunen und den Erfolgen der Schweizer gegen Kanada und Tschechien beitrugen, treten Nervenschwächen und mangelnde Durchschlagskraft auf. Ein Ambrì, das seine Ressourcen voll ausschöpft, drängt die Mannschaft an den Rand des Abgrunds. Die Vereinsführung reagiert mit der Entlassung von Huras. Die Fans sind wütend, und einige greifen verbal an, während andere, glücklicherweise mit unerschütterlichem Glauben, die Spieler mit Ermutigungsbotschaften überschwemmen: Nichts ist unmöglich!
Die neuen Anführer Harold Kreis (eine Ikone des deutschen Eishockeys, Head Coach in der Saison beim Partnerteam Chur) und Ivano Zanatta (bereits Assistenztrainer) verteilen die Verantwortlichkeiten neu und fordern die drei C: Hirn, Herz und Eier. Das kuriose Tor von Vauclair in der Valascia ist ein Zeichen des Schicksals. Die Umkleidekabine wird unerschütterlich.
Immun gegen jeden Versuch der Destabilisierung. Und das Kunststück, von einem 0-3 in der Serie zurückzukommen, das bis zu diesem Zeitpunkt noch niemandem in Europa gelungen ist, wird am 19. März 2006 Wirklichkeit.
Mehr erfahrenAm 6. April 2010 trauert die bianconeri Familie über eine Tragödie. Unter einer Lawine am geliebten Monte Bar wird der Körper des Athletiktrainers Tiziano Muzio gefunden. Ein besonderer Mann, der das Leben des Clubs dreissig Jahre lang geprägt hat und sich den Respekt und die Wertschätzung aller für seine Kompetenz, noch mehr aber für seine Sensibilität und Grosszügigkeit verdient hat. Sein Name wird in Lugano für immer Werte wie Opferbereitschaft und Leidenschaft für die eigene Arbeit verkörpern.
Die Saison 2010/2011 fällt mit dem siebzigsten Jahr der Gründung des Hockey Club Lugano zusammen. Mit der Playoff-Qualifikationslinie in weiter Ferne werden Philippe Bozon und Sandro Bertaggia am 29. November 2010 von ihren Aufgaben entbunden. An ihrer Stelle vertraut der Club zwei Männern des Vereins: Mike McNamara und Patrick Fischer, bis dahin brillante Head Coach und Assistenztrainer der Elite-Junioren. Einige Erfolge lassen hoffen, die Tabelle wieder nach oben zu klettern, doch Lugano ist praktisch schon zu Weihnachten aus den Playoffs raus! Drei Tage vor Beginn der Playouts entscheidet der Verein, ein neues Gesicht an die Spitze des Trainerstabs zu setzen. McNamara und Fischer bleiben als Assistenten, und der 46-jährige Kanadier Greg Ireland, mit signifikanter Erfahrung in der AHL, übernimmt die Leitung des Trainerstabs. Der Schachzug erweist sich als richtig, denn Lugano meistert die gefürchteten Playouts mit vier verdienten Siegen in Folge gegen die Lakers.
Mehr erfahrenEnde Oktober 2015, als das Team am Tabellenende steht, endet auch die Ära von Patrick Fischer und Peter Andersson. Nach einem Intermezzo von Christian Wohlwend wird der charismatische Kanadier Doug Shedden neuer starker Mann an der Bande, unterstützt vom treuen Italo-Kanadier Pat Curcio. Vielleicht war die Anwesenheit eines Headcoaches mit grauem Haar genau das, was ein so verletzlich gewordenes Team brauchte. Tatsächlich reagieren Hirschi und seine Kollegen in relativ kurzer Zeit mit Kraft, klettern in der Tabelle nach oben und finden vor allem ihre Identität wieder.
Die positive Erfahrung beim Spengler Cup, wo das Team das Finale knapp gegen das Team Canada verliert, stärkt die Gruppe, die sehr motiviert in die Playoffs geht, verstärkt durch Maxim Lapierre, einen kanadischen Stürmer, der die Rolle des Provokateurs spielt. Sein destabilierendes Trash-Talking wird zu einem der Schlüsselelemente eines grossartigen Laufs bis ins Finale, nachdem Zug und Genf besiegt wurden.
Spieler und Verein schütteln eine grosse Last von sich ab. Jeder erfüllt seine Rolle perfekt. Angefangen bei Elvis Merzlikins, der im Tor imperial ist, über eine fast undurchdringliche Verteidigung bis hin zu den verschiedenen offensiven Lösungen (vor allem Klasen, Martensson und Brunner), die wichtige Tore erzielen.
Mehr erfahrenDie Saison 2019/20 wird sicherlich nicht für das gespielte Hockey in Erinnerung bleiben. Der Verein ändert seine Organisationsstruktur und ernennt Marco Werder zum CEO. Auch die Ära des Sportdirektors Roland Habisreutinger endet, seine Funktion wird von Hnat Domenichelli übernommen. Ende Februar 2020 macht jedoch die ganze Welt Bekanntschaft mit dem Begriff COVID-19. Ein Virus, eine Pandemie, die Opfer fordert und das Leben aller verändert.
Mitte März 2020 werden alle öffentlichen Veranstaltungen abgesagt. Die National League kann nichts anderes tun, als die bevorstehenden Playoffs, für die sich Lugano knapp qualifiziert hatte, abzusagen. Was in den vorhergehenden Monaten passiert ist, verliert somit an Bedeutung, einschliesslich des kurzen Gastspiels von Sami Kapanen in der bianconeri Familie.
Der finnische Headcoach wurde kurz vor Weihnachten entlassen und durch den alten Seebären Serge Pelletier ersetzt. Auch die Saison 2020/21 wird stark von der Pandemie beeinflusst. Monatelang sind die Clubs gezwungen, Spiele ohne Zuschauer auszutragen. Eine absurde Situation, die unvorhergesehene finanzielle Konsequenzen hat. Die Politik diskutiert über die Bedeutung von Profiteams für die gesamte Sportbewegung, und dank Darlehen und nicht rückzahlbaren Beihilfen des Bundes können Insolvenzen und das Verschwinden von Vereinen verhindert werden.
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Am Samstag, den 1. März 1986: Lugano ist Schweizer Meister! Eine denkwürdige Saison, die mit der Übergabe des begehrtesten Preises, der Trophäe der ersten Schweizer Playoffs, an Kapitän Kaufmann auf der wunderschönen Eisbahn von Davos ihren Höhepunkt erreicht. Held des Abends und der gesamten Meisterschaft ist erneut Kenta Johansson, der im entscheidenden Spiel vier Tore erzielt und das Ergebnis von 2-4 auf 7-5 dreht! Die Eisbahn von Davos färbt sich mit mehr als 3000 Fans in bianconero. Und an diesem Abend beginnt die Ära des Grossen Lugano.
Die Saison 1986/1987 führt Lugano nach Europa. Zunächst siegreich in Ostberlin, eliminieren die Bianconeri die als stärkste westliche Mannschaft geltende Kölner Haie. Keine Schweizer Mannschaft hatte jemals die Endphase des Europapokals erreicht. In der Meisterschaft wiederholt sich Lugano grossartig und gewinnt seinen zweiten nationalen Titel in den Playoffs gegen Kloten.
In der Saison 1987/1988, obwohl Slettvoll die Mannschaft neu aufbauen muss, bestätigt sich Lugano als Meister der Meisterschaft. Nach der Dominanz in der regulären Saison gewinnt es in den Playoffs seinen dritten Titel in Folge, erneut auf Kosten von Kloten. Die Bianconeri gewinnen das Finale in drei Spielen und das letzte Spiel in der Resega mit einem Tor von Vrabec in der Verlängerung unter einer tobenden Curva Nord. Eine besondere Erwähnung verdient auch der Europapokal, der in einer begeisterten Resega stattfand. Die Ehrengäste sind niemand geringerer als das legendäre ZSKA Moskau, damals der grosse Weltführer mit Legenden wie Larionov, Makarov, Krutov und Fetisov, Färjestad und Kosice. Lugano kann jedoch gegen diese Ikonen des europäischen Eishockeys nichts ausrichten.
Das Lugano von John Slettvoll und Geo Mantegazza erreicht auch in der regulären Saison 1988/1989 den ersten Platz. Doch als sich der Frühling nähert, erwachen die Berner Bären, angeführt vom phänomenalen Renato Tosio, aus dem Winterschlaf und nehmen Lugano den Titel weg. Der endlose Kampf endet nach fünf Schlachten in der Resega, unter den ungläubigen Augen der bianconeri Fans. Zum ersten Mal seit Einführung der Playoffs überlässt Lugano den nationalen Titel einem Gegner. Die grosse Enttäuschung führt zur schmerzhaften Trennung des Publikums von seinem grossen Idol: Kenta Johansson.
Mit dem gesperrten Tschechen Dusan Pasek nach einer heftigen Auseinandersetzung gegen Ambrì, entscheiden Slettvoll und Senni im Winter 1990, für die Playoffs einen kleinen Nippo-Kanadier namens Steve Tsujiura nach Lugano zu holen. Dieser kleine grosse Mann wird der Ursprung des vierten nationalen Titels der Bianconeri sein und bildet mit Andy Ton und Jörg Eberle ein schreckliches Trio. Im Finale rächt sich Lugano für die vorherige Saison, indem es in vier Spielen gewinnt und den Titel in der beeindruckenden Allmend-Eisbahn, gefüllt mit bianconeri Fans, holt. Eberle und seine Kollegen tragen zum vierten Mal den Namen Lugano in die Annalen des Schweizer Eishockeys ein. Ein Erfolg, der praktisch die Ära des Grossen Lugano und damit die Ära eines vom Publikum sehr geliebten Präsidenten beendet: Geo Mantegazza. Der Presidentissimo überlässt das Team nämlich seinem treuen Fabio Gaggini.
Das fünfjährige Intervall von 1990 bis 1995 bringt dem bianconeri Volk weniger Freude, da die Gegner ihre Investitionen in eine mittlerweile in der ganzen Schweiz professionelle Hockeywelt verstärken. Die Saison 1990-1991 endet mit dem zweiten Platz in der regulären Saison und der Niederlage im Playoff-Finale gegen Bern in vier Spielen. Lugano bereichert die Saison dennoch mit einer erneuten Teilnahme an der Endrunde des Europapokals in Düsseldorf, wo sie knapp an einem Erfolg gegen die finnischen Meister aus Turku scheitern.
Nach der enttäuschenden Saison 1991-1992 gerät die Beziehung zwischen dem Club und dem "Magier" Slettvoll in eine Krise. Eine schwierige Saison endet mit dem zweiten Platz in der regulären Saison und, direkt nach den Olympischen Spielen, dem schmerzhaften Ausscheiden im Playoff-Viertelfinale gegen Zürich, trainiert vom jungen Arno del Curto. Zum ersten Mal in der Geschichte der Playoffs steht Lugano nicht im Finale. Ein bemerkenswerter Erfolg bleibt jedoch die Qualifikation der bianconeri für das Finale des Spengler Cups, wo Lugano gegen Mannheim klar gewinnt, Malmö in der Verlängerung besiegt, knapp gegen das Team Canada verliert und im Penaltyschiessen das legendäre ZSKA Moskau schlägt. Am folgenden Tag setzen sich die russischen Meister im Endspiel mit 5 zu 2 durch.
Nach der Trennung von John Slettvoll sucht Lugano nach einer neuen Spielphilosophie und einem neuen Stil. Für die Saison 1992-1993 wird der Kanadier Andy Murray, ein Mann von exquisiter Freundlichkeit, als Trainer verpflichtet. Mit ihm kommt nach Lugano eine Legende: Igor Larionov, der über Jahre hinweg ein unbesiegbares Quintett in der sowjetischen Nationalmannschaft und im ZSKA Moskau bildete. Auf dem Papier sehr stark, gelingt es Lugano jedoch nicht, Fuss zu fassen. Murray hat Schwierigkeiten, sich an die europäische Mentalität anzupassen, und im Dezember sieht sich der Club gezwungen, ihn aufgrund der internen Situation in der Umkleidekabine zu entlassen und Slettvoll zurückzuholen. Unterstützung kommt auch von der kanadischen Star Brian Propp, der zusammen mit einem endlich genesenen Larionov nach einer langen Schambeinentzündung ein gefährliches Duo bilden wird. Dies reicht jedoch nicht aus, um über das Playoff-Halbfinale hinauszukommen. Die Bianconeri scheiden im Penaltyschiessen gegen Kloten in der Resega aus. Larionov verlässt Lugano und kehrt in die NHL zurück, wo er zwei Jahre in Folge den Stanley Cup mit den Detroit Red Wings gewinnen wird.
Die grösste Neuerung der Saison 1993-1994 ist die provisorische Eisbahn namens Reseghina. Die legendäre alte Resega wird abgerissen, um Platz für eine neue und moderne Anlage zu machen. Dritter in der regulären Saison, wird Lugano erneut im Playoff-Halbfinale von Kloten, angeführt von Michael Johansson, dem Bruder von Kenta, und dem Landsmann Anders Eldebrink, eliminiert. John Slettvoll wechselt daraufhin die Rolle und wird Sportdirektor, während der Finne Timo Lahtinen die Bank übernimmt. Die Saison 1994-1995 führt Lugano zum zweiten Platz in der regulären Saison hinter Zug, doch die Playoffs enttäuschen die Bianconeri, die im Viertelfinale erneut von Kloten eliminiert werden.
Am 25. September 1995 wird die neue Resega mit dem ersten Meisterschaftsspiel zwischen Lugano und Lausanne eingeweiht. Nach der unvergesslichen Feier beginnen jedoch harte Zeiten, und im Oktober trennt sich der Club wegen ausbleibender Ergebnisse von Lahtinen. John Slettvoll kehrt auf die Bank zurück, aber dieses Mal erweist sich die Massnahme nicht als erfolgreich. Lugano beendet die Meisterschaft nur auf dem siebten Platz und wird in den Playoffs sofort von Kloten eliminiert. Die Saison 1995-1996 wird auch wegen des traurigen Schicksals des Verteidigers Pat Schafhauser in Erinnerung bleiben, der am Abend des 5. Dezember 1995 auf der Eisbahn in Davos heftig gegen die Bande prallt und sich eine Rückenmarksverletzung zuzieht, die ihn an den Rollstuhl fesselt. Nach diesem Vorfall wird auf Initiative von Lugano die Pat Schafhauser Stiftung gegründet, um einen Fonds für mögliche Verletzungen im Spiel zu schaffen.
Für die Saison 1996-1997 sind neue Impulse erforderlich, und Lugano beruft einen alten Bekannten des bianconeri Hockeys an die Bande: Mats Waltin, der aus zwei Saisons als Trainer von Davos kommt. Mit ihm kommt ein weiterer grosser Schwede, Michael Nylander, der die Calgary Flames (NHL) verlässt, um das bianconeri Trikot zu tragen. Die Mannschaft wächst, inspiriert von Nylander und verstärkt durch den Russen Pavel Torgaev, besiegt schliesslich das Schreckgespenst Kloten, bevor sie im Playoff-Halbfinale vom Bern von Gaetano Orlando geschlagen wird.
Die Fans und die Umgebung sind hungrig nach Siegen. Neben den vielversprechenden Vauclair-Brüdern kommen der Nationalspieler Patrick Fischer, Andy Näser, der Kanadier Todd Elik, ein Segen und Fluch auf und neben dem Eis, und der schwedische Mehrfachmeister Peter Andersson. Die Saison beginnt jedoch schlecht, und im November wird Waltin durch Jim Koleff ersetzt, der als Sportdirektor nach Lugano gekommen war. Jim bringt die Mannschaft zurück an die Spitze der Tabelle, kann die Saison jedoch nicht retten, da die bianconeri im ersten Playoff-Runde gegen Davos erneut nach einem Penaltyschiessen in der Resega ausgeschieden sind. Grosse Zufriedenheit gibt es jedoch für Julien Vauclair, der von den renommierten Ottawa Senators gedraftet wird.
Zu Beginn der Playoffs 1998-1999 ist der Kader der Mannschaft vollständig und in hervorragender Form. Lugano leidet gegen Davos, eliminiert jedoch souverän und mit einer fast unüberwindlichen Verteidigung und einem Torhüter die Titelverteidiger aus Zug und bereitet sich darauf vor, im Finale auf Ambrì zu treffen, die eine Rekordsaison hinter sich haben. Das Tessin ist in Aufruhr, und die Derby-Atmosphäre ist überall spürbar. Dank grösserer Frische und Erfahrung gewinnt Lugano am 5. April 1999 in der Valascia seinen fünften nationalen Titel, indem es die Cousins in fünf Spielen schlägt und alle drei Spiele im Tal gewinnt! Helden dieses grossartigen Erfolgs sind alle Spieler, aber besonders hervorzuheben sind Torhüter Huet, Verteidiger und Kapitän Andersson und der unzerstörbare Orlando, der mit 36 Jahren seine herausragende Karriere beendet.
Die Saison 1999-2000 bietet den bianconeri Fans unvergessliche und spektakuläre Abende. Lugano dominiert die reguläre Saison. Aber die wahre Meisterleistung vollbringt die bianconeri Mannschaft, die insbesondere durch Philippe Bozon, Christian Dubé, bereits 1996 die erste Wahl der New York Rangers, Oliver Keller und nach Weihnachten auch Wes Walz verstärkt wurde, in der Euroleague, wo sie nach einem 3-1 Sieg gegen Dynamo Moskau und einem Penaltyschiessen gegen die Ice Tigers aus Nürnberg das Halbfinale erreicht. Koleffs Männer gewinnen das Heimspiel gegen Slovan Bratislava und erobern in einem emotionalen Spiel auch die Eisbahn der slowakischen Meister mit 6-5. Die Seriosität und Professionalität des Clubs bringen das Top Four Final, das Finalturnier der vier besten Mannschaften Europas, nach Lugano, und in einer begeisterten Resega vor 24.000 Zuschauern in vier Spielen wiederholen die Russen von Metallurg Magnitogorsk, angeführt von Gomoljako, ihren Sieg, indem sie im Finale Sparta Prag besiegen. Genau die tschechischen Meister hatten am Abend zuvor in der Verlängerung den bianconeri Traum zunichte gemacht. Ein fantastisches Spiel, das vom Tschechen Vujtek entschieden wurde, nachdem Lugano mehrmals das Siegtor verpasst hatte.
Das aussergewöhnliche europäische Abenteuer hinterlässt jedoch Spuren in den Beinen und Köpfen der Spieler. Im Playoff-Finale gegen die ZSC Lions bricht Lugano deutlich ein und verneigt sich im Hallenstadion in "Spiel 6", als Plavsic 10 Sekunden vor der Sirene das 4-3 erzielt, begünstigt durch ein Foul von Christian Weber am Torhüter Huet.
Das Finale der Saison 2000/01 gegen Zürich ist intensiv, umstritten und endet bitter. Bei einem Stand von drei zu eins in der Serie kann Lugano im fünften Spiel in der Resega den Sack nicht zumachen. Spiel 7 am 7. April 2001 ist nervenaufreibend: Dubé trifft, aber Zeiter gleicht in der 51. Minute aus. Es geht in die Verlängerung, wo Samuelsson Huet bezwingt und den bianconeri Fans das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Für die Saison 2001/2002 kommt ein ehemaliger Spieler der grossen UdSSR, Zinetula Biljaletdinov, als Trainer nach Lugano. Lugano startet gut in die Saison, verliert aber allmählich an Boden. An seiner Stelle kehrt Jim Koleff auf die Bank zurück, aber die Playoffs bringen keine grossen Erfolge.
Während der Saison 2002/2003 trennen sich die Verantwortlichen auch von Koleff, und eine Ära endet abrupt. An die Spitze des Teams tritt Larry "Harry Potter" Huras, der Spiel für Spiel Vertrauen schafft. Im Finale erwartet ihn der amtierende Meister Davos, trainiert von Arno Del Curto. Die ersten beiden Spiele gewinnen die Bündner, aber Lugano gibt nicht auf, zeigt auf dem Eis seine ganze Entschlossenheit und gewinnt die verbleibenden vier Spiele mit einem Kampfgeist, der den Gladiatoren zur Ehre gereicht hätte. Ein Erfolg, der auf das gesamte Team zurückzuführen ist, insbesondere aber auf Torhüter Rüeger, den genialen Nummelin und den inspirierten Rötheli. Spiel 6 wird von Kapitän Fuchs und seinen Kollegen vor einer vollbesetzten Resega dominiert, mit einem überzeugenden 4-0, das aus einer herausragenden kollektiven Leistung resultiert. Ein Titel, den alle Lugano-Fans als den letzten grossen Triumph von Bertaggia in Erinnerung behalten werden. Sandro, unermüdlicher Kämpfer, beschliesst, sich zurückzuziehen und seine Schlittschuhe nach einer fantastischen Karriere von 18 Saisons mit über 800 Einsätzen in der NLA und sechs Schweizer Meistertiteln mit dem Lugano-Trikot an den Nagel zu hängen! Dieses Trikot mit der Nummer 2 wird kein anderer bianconeri mehr tragen.
Seit dem Sommer 2003 trägt eine Ikone des finnischen Hockeys das bianconeri Trikot, Ville Peltonen, der bereits Weltmeister mit einem Hattrick im Finale geworden ist. Die bianconeri beenden die reguläre Saison 2003/2004 vor Bern mit einem noch nie dagewesenen Punkterekord: 74 Punkte in 48 Spielen! Die Entscheidung um den Titel fällt im fünften und letzten Spiel vor einer ausverkauften Resega. Maneluk gleicht 32 Sekunden vor Schluss mit einem Blitzschlag aus und zwingt das Spiel in die Verlängerung. Doch Bern schafft es, sich den Sieg in der 14.20 Minute der Overtime mit einem Tor von Marc Weber zu sichern.
Die Saison 2004/2005 wird hingegen als eine der interessantesten in die Geschichte des Schweizer Hockeys eingehen. Der NHL-Lockout bereichert unsere Liga mit Weltstars wie Thornton, Nash, Hagmann, Brière und St. Louis. Der Winter des HCL ist geprägt von einer langen Reihe von Verletzungen. Dennoch hält sich Lugano an der Spitze. In der Resega geben sich mehrere NHL-Spieler die Klinke in die Hand, darunter Kimmo Timonen, Jason Blake und vor allem Alex Tanguay, ein 24-jähriger Quebecer von herausragender Klasse, aber vom Pech verfolgt: Zuerst durch das Wiederaufflammen einer alten Hüftverletzung und dann, nach einer zweimonatigen Pause, durch einen Bänderriss im Knie. Zum zweiten Mal in Folge erweist sich Bern als unüberwindbares Hindernis mit effektiver Defensivarbeit und grösserer Entschlossenheit in den entscheidenden Momenten. Ein Hauch von Traurigkeit bleibt wegen JJ Aeschlimann, der nach 14 Saisons in bianconero den Club verlässt, um seine Karriere mit 38 Jahren in Lausanne zu beenden.
Glen Metropolit, ein kanadischer Spieler voller Kreativität und Zielstrebigkeit, erleuchtet die reguläre Saison 2005/06 und wird Torschützenkönig. Doch wenn die entscheidenden Spiele beginnen, nach den intensiven olympischen Emotionen von Turin 2006, zu denen sieben bianconeri Spieler zum Silber der finnischen Mannschaft von Nummelin, Peltonen und Hentunen und den Erfolgen der Schweizer gegen Kanada und Tschechien beitrugen, treten Nervenschwächen und mangelnde Durchschlagskraft auf. Ein Ambrì, das seine Ressourcen voll ausschöpft, drängt die Mannschaft an den Rand des Abgrunds. Die Vereinsführung reagiert mit der Entlassung von Huras. Die Fans sind wütend, und einige greifen verbal an, während andere, glücklicherweise mit unerschütterlichem Glauben, die Spieler mit Ermutigungsbotschaften überschwemmen: Nichts ist unmöglich! Die neuen Anführer Harold Kreis (eine Ikone des deutschen Eishockeys, Head Coach in der Saison beim Partnerteam Chur) und Ivano Zanatta (bereits Assistenztrainer) verteilen die Verantwortlichkeiten neu und fordern die drei C: Hirn, Herz und Eier. Das kuriose Tor von Vauclair in der Valascia ist ein Zeichen des Schicksals. Die Umkleidekabine wird unerschütterlich. Immun gegen jeden Versuch der Destabilisierung. Und das Kunststück, von einem 0-3 in der Serie zurückzukommen, das bis zu diesem Zeitpunkt noch niemandem in Europa gelungen ist, wird am 19. März 2006 Wirklichkeit. Die Angst, gegen die Cousins zu verlieren, verschwindet, jetzt beginnt der Spass. In Schwung überrollt Lugano Kloten und fordert den amtierenden Meister Davos heraus. Es gibt kein Spiel. Lugano nähert sich der Perfektion im Wettkampf und in der Ästhetik, fährt wie ein beschleunigender Zug, der alles und jeden überrollt. Jeder Spieler bringt seine Besonderheiten zur Geltung. Die Helden sind nicht die Einzelnen, sondern das Team: das Wiesel Nummelin, der Bomber Hentunen, der Terminator Gardner, der Gladiator Sannitz, der Teufelskerl Metropolit, der Kapitän Peltonen. Der Triumph gehört der Mannschaft und ihrer im Angesicht der Schwierigkeiten gefestigten Einheit. Und als am 13. April 2006 in der Resega die Schlussirene ertönt, die den Erfolg in "Spiel 5“ besiegelt, erreicht das bianconeri Volk den siebten Himmel. Es ist die authentischste, visceralste Freude, die man nur erleben kann, wenn man vorher viel gelitten hat, das Vergnügen, das Kind der Anstrengung, wie Leopardi schreibt. Aber es ist auch der Stolz auf eine Mannschaft, die dem Tessin und der Schweiz gezeigt hat, was es wirklich bedeutet, das Trikot des Hockey Club Lugano zu ehren.
Nach dem Aufstieg in den siebten Himmel erleben der Verein und die Fans jedoch sehr schwierige Monate. Die NHL klopft in wenigen Stunden an die Türen von Metropolit, Nummelin, Peltonen und York. Ein harter Schlag auf sportlicher Ebene. Eine Untersuchung der Justiz erschüttert die Führung des HCL in ihren Grundfesten. Ein "Tsunami“, der in der Generalversammlung der Aktionäre vom 29. November 2006 und der Wahl von Paolo Rossi zum neuen Präsidenten münden wird. Im Januar 2007 erlebt die bianconeri Familie ein unvergessliches internationales Erlebnis. Über zweihundert Fans folgen dem HCL nach St. Petersburg zum Super Six mit den nationalen Meistern der sechs stärksten europäischen Nationen. Lugano verdient sich einen Platz auf dem Podium, indem es Färjestad mit 3-0 besiegt, bevor es mit demselben Ergebnis gegen Ak Bars Kazan verliert.
So erreicht man die Playoffs 2006/07, in denen der Gegner im Viertelfinale Kloten mit Eldebrink und Hollenstein auf der Bank ist. Das Ausscheiden wird in "Spiel 6“ besiegelt. Der Todesstoss kommt leider durch einen krassen Schiedsrichterfehler von Prugger, der abpfeift, während der Puck noch in Bewegung ist, genau in dem Moment, als Jeannin ihn 32 Sekunden vor der Schlussirene zum 2-2 ins Netz schiesst. Ein Ende, das einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt für eine Saison, die dennoch im Hinblick auf die Zukunft konstruktiv war. Am 18. Oktober 2007 verlässt Jukka Hentunen, Topscorer der bianconeri, Lugano aufgrund der einmaligen Gelegenheit eines superlukrativen Vertrags in Russland mit dem Trikot von Ak Bars Kazan. Mitte November glauben die Vereinsführung und die Fans, die Lösung gefunden zu haben. Die ehemalige NHL-Star (674 Spiele, 421 Punkte), der farbige Anson Carter, auch bekannt dafür, das Phantomtor erzielt zu haben, das Kanada die Weltmeisterschaft 2003 bescherte, landet in Agno und gibt ein beeindruckendes Debüt mit drei Toren in drei Spielen und gewinnt sofort Sympathie für seine Einstellung zum Hockey und zum Leben.
Zwischen wiederholten Verletzungen, mangelnder körperlicher Fitness und einigen Zweifeln an seiner echten Motivation verschwindet Carter jedoch bald von der Bühne. Der Verein investiert das durch den Verkauf von Hentunen erzielte Geld und bringt David Aebischer, den ersten Schweizer, der in der NHL (214 Einsätze) Karriere gemacht hat, Gewinner des Stanley Cups, einen talentierten Torhüter, der jedoch inzwischen am Rande der nordamerikanischen Szene steht, in die Resega. Zwischen November und Dezember gerät Lugano jedoch in eine tiefe Krise. Die Unfähigkeit, auf negative Ereignisse zu reagieren, kostet Ivano Zanatta den Trainerposten. Um einen Impuls zu geben, wird Kent Ruhnke geholt, der den Ruf eines harten Sergeanten hat. Der Schachzug zeigt jedoch nicht die gewünschten Ergebnisse. Ruhnke gelingt es nicht, eine Verbindung zu den Spielern aufzubauen. Mit der immer weiter entfernten Playoff-Linie erfolgt am 9. Januar 2008 die sensationelle Rückkehr von John Slettvoll. Um eine fast irreparabel gefährdete Saison zu retten, appelliert der Verein an die Emotionen und vertraut auf das Charisma von jemandem, der die glorreiche Geschichte des Hockey Club Lugano verkörpert. Aber das Rennen zu den Playoffs bleibt unvollendet, und zum ersten Mal nach zweiundzwanzig Jahren findet sich Lugano in den Playouts wieder, die sich, wie zu erwarten, als Albtraum herausstellen. Die Angst, gegen eine schwächere Mannschaft wie Basel zu verlieren, und eine Kette von Verletzungen verwandeln fünf Spiele in pure Qual. Am Ende schafft es Lugano, dank eines entscheidenden Tores des jungen Chiesa im Rheinland und der wiedergefundenen Torinstinkte von Landon Wilson.
Der Knaller des Sommers 2008 ist die Rückkehr von Petteri Nummelin nach zwei Saisons in der NHL. Der Finne hat nichts von seinem Talent verloren: Sein Genie ist ein Fest für die Augen. Auf individueller Ebene ragt in der Saison 2008/09 der 24-jährige Norweger Patrick Thoresen heraus, ein echter Stürmer. Die endlose Debatte über die fünf Ausländer wird allmählich zum Ruin der Umkleidekabine und des Umfelds. Slettvoll gelingt es nicht, dies angemessen zu handhaben, die Unzufriedenheit summiert sich und die Medien geniessen es. Es sind die ersten Anzeichen von Schwäche des Mannes aus Umea, der um Weihnachten herum die Mitteilung des Vereins, in Zukunft nicht mit ihm weitermachen zu wollen, nicht verdaut. Slettvolls übergrosses Ego obsiegt über das Wohl der Mannschaft, und am 7. Januar 2009, am Vorabend eines Derbys, verlässt der Magier alles und jeden und beschuldigt den HCL und alle seine Mitglieder des Majestätsverbrechens. Das Duell im Viertelfinale lautet Davos-Lugano. Eine spektakuläre Serie mit Emotionen im Überfluss, Spielen mit wildem Tempo und die Begeisterung kehrt ins bianconeri Volk zurück. Mit einem Tor des grosszügigen Conne in der Verlängerung bleibt Lugano auch am Abgrund am Leben, gewinnt Spiel 6 in der Resega im Penaltyschiessen und tritt zur Entscheidung in der Vaillant Arena an. Ein echtes Desaster (7-1), das das kollektive Imaginäre der Fans prägt und auch das Gute, das im Laufe der Monate aufgebaut wurde, befleckt.
Im Sommer 2009 wechselt erneut die Vereinsführung. Nach Paolo Rossis Ankündigung, aus persönlichen und beruflichen Gründen nicht erneut kandidieren zu wollen, identifiziert die Suchkommission Silvio Laurenti als neuen Vereinsleiter. Die zweite grosse Neuerung ist Kent Johansson auf der Trainerbank als Cheftrainer, unterstützt von Sandro Bertaggia. Einer der angesehensten Trainer in seinem Land, wo er auch einen Titel mit HV 71 gewonnen hat, soll Kenta ein mittelfristiges Projekt aufbauen. Mitte November erlebt der bianconeri Verein eine echte Wende im technischen Bereich. Roland Habisreutinger, eine Persönlichkeit und ein Charakter, der gerade in der gleichen Funktion das Playoff-Finale mit den Kloten Flyers in sieben Spielen verloren hat, wird als Sportdirektor eingestellt. Für Jörg Eberle beginnt eine neue Herausforderung innerhalb der Organisation: die Verantwortung für die Ausbildung. Zwischen dem 10. und dem 23. Januar geraten Näser und seine Teamkollegen in ein schwarzes Loch. Der Verein erkennt, dass Kent Johansson nicht der richtige Mann für das besondere Umfeld des Schweizer Hockeys ist. Sein zurückhaltender und introvertierter Charakter macht es schwierig, mit den Spielern und dem Club zu kommunizieren, und das Ergebnis ist eine verwirrte Gruppe. Um den klassischen emotionalen Schub zu geben und nicht die Playouts zu riskieren, entscheidet man sich, die Führung während der Saison zu wechseln und vertraut dem unvergessenen Gladiator Philippe Bozon, der seine erste Erfahrung mit den Profis macht. Der Franzose führt die Mannschaft in die Postseason, wo Bern das Ende der Reise ist.
Am 6. April 2010 trauert die bianconeri Familie über eine Tragödie. Unter einer Lawine am geliebten Monte Bar wird der Körper des Athletiktrainers Tiziano Muzio gefunden. Ein besonderer Mann, der das Leben des Clubs dreissig Jahre lang geprägt hat und sich den Respekt und die Wertschätzung aller für seine Kompetenz, noch mehr aber für seine Sensibilität und Grosszügigkeit verdient hat. Sein Name wird in Lugano für immer Werte wie Opferbereitschaft und Leidenschaft für die eigene Arbeit verkörpern.
Die Saison 2010/2011 fällt mit dem siebzigsten Jahr der Gründung des Hockey Club Lugano zusammen. Mit der Playoff-Qualifikationslinie in weiter Ferne werden Philippe Bozon und Sandro Bertaggia am 29. November 2010 von ihren Aufgaben entbunden. An ihrer Stelle vertraut der Club zwei Männern des Vereins: Mike McNamara und Patrick Fischer, bis dahin brillante Head Coach und Assistenztrainer der Elite-Junioren. Einige Erfolge lassen hoffen, die Tabelle wieder nach oben zu klettern, doch Lugano ist praktisch schon zu Weihnachten aus den Playoffs raus! Drei Tage vor Beginn der Playouts entscheidet der Verein, ein neues Gesicht an die Spitze des Trainerstabs zu setzen. McNamara und Fischer bleiben als Assistenten, und der 46-jährige Kanadier Greg Ireland, mit signifikanter Erfahrung in der AHL, übernimmt die Leitung des Trainerstabs. Der Schachzug erweist sich als richtig, denn Lugano meistert die gefürchteten Playouts mit vier verdienten Siegen in Folge gegen die Lakers.
Am 22. Juni 2011 wählt die Aktionärsversammlung im Saal des Gemeinderats von Lugano Vicky Mantegazza zur neuen Präsidentin, Tochter des Presidentissimo Geo, aufgewachsen mit dem bianconeri DNA im Blut und Architektin der Erfolge des Ladies Teams. Um eine stark erneuerte Mannschaft zu führen, wird Barry Smith, ein 60-jähriger US-amerikanischer Trainer mit grosser NHL-Erfahrung, verpflichtet. Smith hat jedoch von Anfang an Schwierigkeiten, sich mit den Dynamiken des Schweizer Hockeys vertraut zu machen, und am 21. Oktober 2011, nach einer demütigenden Niederlage in Kloten (9-1), verlässt er das Schiff, kehrt unvorhergesehen nach Nordamerika zurück und kritisiert dabei Spieler und Verein. Zufällig entlässt Bern am selben Abend Larry Huras, weil er nicht genügend unterhaltsames Spiel bietet. Nach einem Intermezzo von zwei Spielen des Duos Fischer/McNamara kehrt Larry der Anspruchsvolle nach Lugano zurück, mit seiner typischen Energie, täglicher Hingabe und Aufmerksamkeit für Details. Unter seiner Leitung findet die Mannschaft allmählich wieder zu einer eigenen Identität. Höhepunkte einer unbeständigen regulären Saison, die jedoch recht locker auf dem sechsten Platz endet, sind sicherlich die sechs Derbysiege gegen Ambrì: ein Rekord. Die Playoffs gegen Fribourg lassen die Fans jedoch die wahren Emotionen wiedererleben. Die Männer von Huras schaffen den Coup, die BCF Arena mit zwei taktisch und kämpferisch perfekten Leistungen zu erobern. Sie können sich jedoch in der Resega nicht wiederholen und unterliegen dort dreimal. So ziehen die Burgunder mit einem Gesamtergebnis von 4-2 in die Viertelfinalserie ein. Für Verein, Trainerstab und Spieler bleibt die Genugtuung, mit dem warmen Applaus der Resega erhobenen Hauptes ausgeschieden zu sein. Die verkörperte Erneuerung des kämpferischen Geistes von Lugano ist zweifellos Sébastien Reuille, der nach 80 Stichen im Gaumen als bester Torschütze des Teams in den Playoffs heldenhaft und stoisch kämpft.
Die Saison 2012/2013 wird in die Geschichte des Schweizer Hockeys in Grossbuchstaben eingeschrieben. Die legendäre NHL bleibt bis Mitte Januar in einem Lockout. Auf dem Schweizer Eis können die Fans Stars wie Zetterberg, Tavares, Kane, Seguin, Spezza, aber auch die heimkehrenden Streit, Diaz, Weber und andere bewundern. In diesem Wettlauf um die Stars hat Lugano ein gutes Händchen. In der Verteidigung verstärkt das Team der junge Verteidiger Luca Sbisa von den Anaheim Ducks, aber vor allem im Angriff feiert Patrice Bergeron, eine Stütze der Boston Bruins und eine wirklich aussergewöhnliche Person, seine Klasse auf dem ganzen Eis. In 21 Spielen mit den bianconeri Farben erzielt Bergeron 11 Tore und 18 Assists, arbeitet wie verrückt und lehrt seine Teamkollegen Hockey. Vauclair und seine Mitspieler schliessen die reguläre Saison auf dem sechsten Platz ab und treten optimistisch im Viertelfinale der Playoffs gegen Zug an. In einer Serie über sieben Spiele setzen sich jedoch die Jungs von Doug Shedden durch. Die lange und gründliche technische Analyse des Vereins lässt Larry Huras keine Chance, der für die neue Saison durch seinen Assistenten Patrick Fischer (neuer Head Coach) und Peter Andersson (neuer Assistenztrainer) ersetzt wird. Am 31. August 2013, nach einem Freundschaftsspiel in der Resega gegen TPS Turku, zieht der HCL das Trikot mit der Nummer 33 von Petteri Nummelin als Zeichen des Dankes für den Protagonisten zweier aussergewöhnlicher Fünf-Jahres-Zyklen voller Kreativität, Fantasie und Spektakel zurück. Wenige Tage später beginnt die Saison 2013/14.
Es ist das Lugano von Patrick Fischer und Peter Andersson, die keine Zeit verlieren, zu zeigen, dass sie klare Vorstellungen haben. Mutig und vom Verein unterstützt, starten die beiden Trainer die sogenannte "Fischer-Revolution". Im Laufe der Monate trennt sich der Club von mehreren Spielern. Das Ziel ist es, eine schnelle Mannschaft zu bauen, die intensiv spielt, aber auch das Budget zu reduzieren. Der wahre Neuzugang ist der schwedische Weltmeister Fredrik Pettersson. Talentiert, unermüdlich, ein wahrer Anführer, wird Pettersson schnell zum wertvollen Mitglied des Teams. Fünfter am Ende der regulären Saison, treffen die bianconeri in den Playoffs auf das hartnäckige Genf von McSorley. Die Spiele sind hart umkämpft, aber die körperliche Überlegenheit der Grenats, die die Serie mit 4-1 gewinnen, setzt sich durch. Die positiven Noten am Ende der Saison sind dennoch zahlreich, darunter die 22 Spiele des 19-jährigen lettischen Torhüters mit Schweizer Lizenz Elvis Merzlikins. Beweglich und mit starker Persönlichkeit ausgestattet, wird Elvis im Sommer von den Columbus Blue Jackets gedraftet und gewinnt den Swiss Ice Hockey Award als bester Rookie der Meisterschaft. Der grosse Coup des Marktes im Frühjahr 2014 heisst Linus Klasen. Mit Talent und Kreativität wie nur wenige in Europa wird der flinke Flügelspieler das Schweizer Publikum verzaubern, insbesondere seinen "verschiedenen Zwilling" Fredrik Pettersson inspirieren. Das schwedische Duo wird die ersten beiden Plätze in der Scorerliste der regulären Saison belegen, jeweils mit 69 und 55 Punkten. Doch der Name Lugano wird Mitte Dezember in aller Munde sein, als der Club die Verpflichtung von Damien Brunner bekannt gibt, nachdem dieser sich entschieden hatte, seine NHL-Karriere (Detroit Red Wings, New Jersey Devils) zu beenden.
Wegen seiner Beschleunigungen auf dem Eis und seiner Geschwindigkeit wird der MVP und Torschützenkönig der Saison 2011/2012 mit Zug von Experten als der spektakulärste Schweizer Stürmer angesehen. Die reguläre Saison ist äusserst positiv mit einem dritten Platz, dem besten seit 2006, über 4.000 Abonnenten und einem Zuschauerschnitt von 5.559 Personen. Dies bezeugt die wachsende Leidenschaft für einen HCL, der endlich auf allen Ebenen stabil ist. Leider bringen die Playoffs jedoch wenig Befriedigung. Der Alptraum Genf wird zum zweiten Jahr in Folge Realität.
Ende Oktober 2015, als das Team am Tabellenende steht, endet auch die Ära von Patrick Fischer und Peter Andersson. Nach einem Intermezzo von Christian Wohlwend wird der charismatische Kanadier Doug Shedden neuer starker Mann an der Bande, unterstützt vom treuen Italo-Kanadier Pat Curcio. Vielleicht war die Anwesenheit eines Headcoaches mit grauem Haar genau das, was ein so verletzlich gewordenes Team brauchte. Tatsächlich reagieren Hirschi und seine Kollegen in relativ kurzer Zeit mit Kraft, klettern in der Tabelle nach oben und finden vor allem ihre Identität wieder. Die positive Erfahrung beim Spengler Cup, wo das Team das Finale knapp gegen das Team Canada verliert, stärkt die Gruppe, die sehr motiviert in die Playoffs geht, verstärkt durch Maxim Lapierre, einen kanadischen Stürmer, der die Rolle des Provokateurs spielt. Sein destabilierendes Trash-Talking wird zu einem der Schlüsselelemente eines grossartigen Laufs bis ins Finale, nachdem Zug und Genf besiegt wurden. Spieler und Verein schütteln eine grosse Last von sich ab. Jeder erfüllt seine Rolle perfekt. Angefangen bei Elvis Merzlikins, der im Tor imperial ist, über eine fast undurchdringliche Verteidigung bis hin zu den verschiedenen offensiven Lösungen (vor allem Klasen, Martensson und Brunner), die wichtige Tore erzielen. In die Annalen geht der Penalty ein, den Furrer in der Verlängerung gegen die Männer von McSorley verwandelt und der die bianconeri ins Finale bringt. Im Finale trifft Lugano auf einen alten Rivalen: Bern. Die Bären haben die Playoffs knapp erreicht, aber Zürich und Davos mit Macht besiegt. Die Serie ist jeden Abend hart umkämpft, aber am Ende setzen sich Martin Plüss und seine Kollegen durch, frischer und klarer, und, um ehrlich zu sein, auch unterstützt von einigen umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen. Der Traum fliegt in einem Himmel voller Applaus davon. Die Enttäuschung ist gross. Aber die Umarmung eines sehr sportlichen Publikums ist ein Bild für die Ewigkeit.
Die Erwartungen für die Saison 2016/2017 sind hoch, bestätigt durch einen neuen Rekord an Dauerkarten in der Resega (4.748). Auch aufgrund der wenig ertragreichen Verpflichtungen in der Champions Hockey League im August und September erleben Chiesa (neuer Kapitän) und seine Kollegen einen schwierigen Herbst. Der gute Lauf beim Spengler Cup, der in einem weiteren verlorenen Finale gegen das Team Canada gipfelt, reicht diesmal nicht aus, um die Gruppe zu festigen, und Mitte Januar entlässt der Verein Shedden und Curcio und holt Greg Ireland, den Mann des Playout-Erfolgs von 2011, nach Ticino zurück. Das neue Trainerteam motiviert in kurzer Zeit jeden Spieler, verteilt Aufgaben und Verantwortlichkeiten. So geht Lugano von der siebten Position in die Playoffs, aber mit einem erneuerten Geist. Und genau die Einstellung und der Wille zum Opfer sind die Erfolgswaffen, um die favorisierten ZSC Lions, ein talentreiches Team, in sechs Spielen im Viertelfinale zu eliminieren. Die Serie ist spannend, gespickt mit Dramen abseits des Eises wie der Ablehnung des Stellvertretenden Einzelrichters der National League. Im Schwung besiegt Lugano Bern in Spiel 1 des Halbfinals. Aber die Stärke der Schweizer Meister, die ihren Titel verteidigen werden, ist beeindruckend und Jalonen’s Männer gewinnen die nächsten vier Spiele, das letzte in der Postfinance Arena, das im Penaltyschiessen endet. Für den HCL ist es eine Saison voller Höhen und Tiefen und sehr intensiv. Von der Frustration der Herbstmonate ging es über zu den Freuden und der überschäumenden Begeisterung im März.
Unter der Führung von Greg Ireland, der sich als fähiger Coach erweist, jeden Spieler zu motivieren und in sein Teamprojekt einzubinden, spielt Lugano die reguläre Saison 2017/2018, die auf dem vierten Platz endet, immer unter den ersten Plätzen. Eine ruhige reguläre Saison in guter Harmonie mit den Fans, geprägt auch vom offensiven Durchbruch von Gregory Hofmann und Luca Fazzini, letzterer Topscorer der regulären Saison. Der neue finnische Center Jani Lajunen erfüllt die Erwartungen und sein physisches und geradliniges Spiel trägt nicht wenig zur Konsistenz des Teams bei, ebenso wie Maxim Lapierre, der wahre Anführer der Gruppe. Im vorletzten Spiel der regulären Saison passiert etwas Unglaubliches. Kapitän Chiesa, Dario Bürgler und Damien Brunner erleiden in Davos drei schwere Verletzungen, die sie aus den entscheidenden Spielen ausschliessen. Eine Situation, die jedoch den Opfergeist weiter stärkt. Die Bianconeri besiegen zuerst das ambitionierte Fribourg mit 4-1 im Viertelfinale. Im Halbfinale schlägt Lugano auch Biel, nachdem es einen 0-2-Rückstand in der Serie und einen 0-3-Rückstand in Spiel 3 aufgeholt hat, als das Shorthanded-Tor des heldenhaften Reuille die Wende einleitet. Das Finale gegen die ZSC Lions ist spannend. Die Paraden des sensationellen Merzlikins, das Herz und die Leidenschaft, die von einer Gruppe von Männern auf das Eis gebracht werden, die sich beugen, aber nie brechen, begeistern das bianconeri Volk und die Resega wird mit fünf aufeinanderfolgenden "ausverkauft“ wieder zu einem Hexenkessel. Es kommt zu Spiel 7, das durch ein einziges Tor von Geering entschieden wird. Die Enttäuschung ist gross, aber nach einigen Tagen überwiegt der Stolz auf ein Team, das in den Playoffs zehn Spieler mit einem Alter unter 25 Jahren aufgestellt hat, die alle in der Sezione Giovanile des Clubs ausgebildet wurden!
Dank des neuen Arena-Partners, der Cornèr Bank Gruppe, ändert die Resega ihren Namen und wird zur Cornèr Arena. Obwohl kritisiert, geht der Verein gegen den Strom, hält durch und bestätigt das Vertrauen in den Trainerstab bis zum Ende der Saison. Angehängt an die Torinstinkte von Hofmann und in einem Kontext grosser Ausgeglichenheit in der Tabelle sichern sich Chiesa und seine Kollegen die Playoff-Qualifikation im Endspurt. Gegen Zug im Viertelfinale wird eine emotionale Reaktion erwartet. Die jedoch nicht ausreicht. Lugano ist in vier Spielen draussen. Der Vorhang fällt vorzeitig über die Saison 2018/19 und der einzige überzeugende Applaus gilt Elvis Merzlikins, der in die NHL zu den Columbus Blue Jackets aufbricht, und den letzten Momenten auf dem Eis des Kriegers Sébastien Reuille.
Die Saison 2019/20 wird sicherlich nicht für das gespielte Hockey in Erinnerung bleiben. Der Verein ändert seine Organisationsstruktur und ernennt Marco Werder zum CEO. Auch die Ära des Sportdirektors Roland Habisreutinger endet, seine Funktion wird von Hnat Domenichelli übernommen. Ende Februar 2020 macht jedoch die ganze Welt Bekanntschaft mit dem Begriff COVID-19. Ein Virus, eine Pandemie, die Opfer fordert und das Leben aller verändert.
Mitte März 2020 werden alle öffentlichen Veranstaltungen abgesagt. Die National League kann nichts anderes tun, als die bevorstehenden Playoffs, für die sich Lugano knapp qualifiziert hatte, abzusagen. Was in den vorhergehenden Monaten passiert ist, verliert somit an Bedeutung, einschliesslich des kurzen Gastspiels von Sami Kapanen in der bianconeri Familie.
Der finnische Headcoach wurde kurz vor Weihnachten entlassen und durch den alten Seebären Serge Pelletier ersetzt. Auch die Saison 2020/21 wird stark von der Pandemie beeinflusst. Monatelang sind die Clubs gezwungen, Spiele ohne Zuschauer auszutragen. Eine absurde Situation, die unvorhergesehene finanzielle Konsequenzen hat. Die Politik diskutiert über die Bedeutung von Profiteams für die gesamte Sportbewegung, und dank Darlehen und nicht rückzahlbaren Beihilfen des Bundes können Insolvenzen und das Verschwinden von Vereinen verhindert werden.
Sportlich gesehen erreicht das Lugano von Pelletier das beste Ergebnis in der regulären Saison seit Jahren. Ein zweiter Platz, der auf defensiver Stabilität und offensiver Inspiration von Spielern wie Heed, Arcobello und Fazzini basiert. In den Playoffs gibt es jedoch eine kalte Dusche. Rapperswil beendet alle Hoffnungen und gewinnt die Serie mit 4-1.
Die Saison 2021/22 beginnt mit einem stark erneuerten und ambitionierten Lugano. Auf der Trainerbank steht Chris McSorley, der vulkanische Anführer von Servette seit fast zwei Jahrzehnten. Der Kader wird um Spieler wie die Verteidiger Santeri Alatalo und Mirco Müller sowie den Stürmer Daniel Carr erweitert. Die Leistungen sind wechselhaft. Die Mannschaft erzielt viele Tore, kassiert aber auch viele.
Die Playoffs werden über die Pre-Playoffs gegen die Genfer Granata erreicht. Die Überlegenheit von Tangnes' Zug im Viertelfinale ist jedoch offensichtlich. Die Sommerüberraschungen 2022 sind erneut finnischer Natur. An den Ufern des Ceresio landen Torhüter Mikko Koskinen und Stürmer Markus Granlund, Spieler mit beeindruckender Erfahrung.
Das Vertrauen zwischen McSorley und der Mannschaft bröckelt jedoch bereits bei den ersten Hindernissen, und Anfang Oktober trifft der Club die mutigste und drastischste Entscheidung seiner modernen Geschichte. Der Abschied von CMS ohne grosse Bedauern und die Übergabe der technischen Leitung an den nicht einmal 30-jährigen Luca Gianinazzi, der im eigenen Haus ausgebildet wurde und an der Bande der jüngsten U20-Elit-Erfolge stand. Die gesamte Schweizer Hockeywelt ist überrascht und erstaunt über diesen Wandel, lernt aber schnell, die Kompetenz und Persönlichkeit von "Giana" zu schätzen, der innerhalb und ausserhalb der Mauern der Cornèr Arena schnell an Glaubwürdigkeit gewinnt.
Der Kampf um den Einzug in die Postseason ist erbittert. Die Pre-Playoffs bringen erneut Zufriedenheit im doppelten Duell mit dem Favoriten Fribourg. Das anschliessende Viertelfinale der Playoffs ist spannend und packend. Genf, der zukünftige Schweizer Meister und Gewinner der Champions Hockey League, macht den psychologisch entscheidenden Schritt, indem es "Spiel 5" im dritten Overtime in den Vernets gewinnt. Aber der Weg zu einem neuen Lugano ist geebnet.
Und der Kurs wird mit dem Verlauf der Saison 2023/24 gestärkt. Das Lugano von Gianinazzi segelt ruhig in den Gewässern der Tabellenmitte, obwohl die Mannschaft von einer Verletzungsflut heimgesucht wird (Marco Müller, Granlund, Schlegel, Carr, Morini, Walker), die die sportliche Leitung zwingt, neue Spieler zu verpflichten. Der siebte Platz in der regulären Saison öffnet die Tür zu einem historischen Hin- und Rückspiel-Derby in den Play-ins, das Thürkauf und seine Kollegen vor allem dank des Comebacks von 0-4 auf 4-4 in der Gottardo Arena gewinnen. Das Viertelfinale gegen ein Fribourg, das offen den Titel anstrebt, zeigt schliesslich ein kämpferisches Lugano bis zur letzten Sekunde von "Spiel 7", das auf burgundischem Boden verloren geht.
In Loreto finden die ersten echten Spiele mit Auftritten renommierter Mannschaften wie der der Oxford University statt. Am 1. Februar 1950 wird vor 2500 Zuschauern ein historisches Spiel ausgetragen: die Kanadier aus der Region Edmonton, die Waterloo Mercury’s, treten gegen die Diavoli di Milano an. Wenige Wochen später werden diese Kanadier in London mit dem Ahornblatt Weltmeister.
Die mangelnde politische Unterstützung durch die städtischen Behörden führt jedoch auch in Loreto zur Vertreibung. Im Jahr 1955, nach vielen Strapazen, spielt Lugano einige Spiele auf dem Tennisplatz der Konditorei Münger in Paradiso, dank Cuccio Viglezio und Guido Keller, grosse Förderer der bianconeri Familie. Ebenfalls im Jahr 1955 nimmt ein Garagist aus Noranco namens Albino Mangili die Anlage in Noranco in Betrieb, wo der erste echte Neuzugang in der Geschichte der bianconeri eintrifft: der Bündner Beat Rüedi, bereits Nationalspieler und mehrfacher Schweizer Meister mit Davos. Rüedi bewegt sich geschickt auf dem gesamten Spielfeld, um das, was in Lugano als wahrer Traum galt, zu verwirklichen: die Kunsteisbahn.
Im Jahr 1956 feiert Lugano den ersten Aufstieg in die erste Liga. Am 1. Dezember 1957 wird schliesslich dank der Initiative von Ing. Pino Pedrolini die erste Kunsteisbahn nördlich von Cornaredo unterhalb des luxuriösen Castello di Trevano eingeweiht, die den Namen Resega tragen wird, da es in dieser Gegend früher ein Sägewerk gab. Die Resega wird feierlich vor 6500 Zuschauern mit dem Freundschaftsspiel Schweiz-Italien eingeweiht. Unter den Anwesenden an diesem Tag ist auch Geo Mantegazza, der den Lugano dreissig Jahre später an die Spitze des Schweizer und internationalen Eishockeys bringen sollte. Mantegazza, von Beruf Ingenieur, hatte beim statischen Berechnen der Resega den ersten Kontakt mit der bianconeri Familie.
Lugano verbringt dann neun Jahre in der zweithöchsten Liga, mit schwankenden Ergebnissen, obwohl mehrere Spieler in den 1970er Jahren die Resega entfachten, wie die Finnen Juha Pekka Rantasila und Henry Leppä und der Amerikaner Tom Vanelli. 1975 packt der bianconeri Club seine Koffer und zieht in die erste überdachte Eisbahn des Luganese: die von Mezzovico. Die bianconeri spielen dort zwei Saisons, bevor das Palasport von Mezzovico am Morgen des 12. Februar 1978 aufgrund eines aussergewöhnlichen Schneefalls einstürzt. Dieses Ereignis markiert die Rückkehr des Clubs zur Resega, die nun dauerhaft überdacht ist.
1978 betritt eine Persönlichkeit die Geschichte von Lugano und des Schweizer Eishockeys, die in wenigen Jahren zu einer bedeutenden Figur wird: Geo Mantegazza. Mit ihm wird auch das verwirklicht, was oft der siebte Spieler auf dem Eis sein wird: die Curva Nord! Das neue Führungsteam, bestehend aus Geo Mantegazza, Severo Antonini und Fausto Senni, erzielt sofort zwei historische Ergebnisse: Zum ersten Mal platziert sich Lugano vor Ambrì, und zum ersten Mal wird am 23. Oktober 1979 die Valascia erobert (5-2).
In der ersten Saison in der Serie A kommen neben dem spektakulären kanadischen Verteidiger Bob Hess der produktive Stürmer Giovanni Conte und das grosse Schweizer Hockeytalent, der Appenzeller Jörg Eberle, nach Lugano. Im Sommer 1983, um der gesamten Umgebung einen Schub zu geben, initiiert Präsident Mantegazza eine wahre technische Revolution und holt einen neuen Trainer aus Schweden: John Slettvoll. Mit ihm, streng auf und neben dem Eis, kommt ein Spieler, der zum Liebling der Resega werden sollte: der legendäre Kent Johansson! Der flinke Nummer 25 hat anfangs einige Anpassungsprobleme, beginnt aber nach Weihnachten zu glänzen!
Die Begeisterung für Hockey in Lugano wächst und weitere wichtige Spieler vervollständigen einen zunehmend wettbewerbsfähigen Kader, wie die Nationalspieler Beat Kaufmann und Arnold Lörtscher. Um die Saison 1984/85 anzugehen, verstärkt sich das Lugano von Slettvoll weiter mit zwei entscheidenden Neuzugängen: Mats Waltin und Fredy Lüthi. Der erste ist eine wahre Stütze der schwedischen Nationalmannschaft: Zusammen mit Ingemar Stenmark und Björn Borg gehört er zu den Legenden des schwedischen Sports. Die bianconeri Mannschaft verfolgt die Meister aus Davos die ganze Saison über, kann den Bündnern jedoch den Titel nicht entreissen und beendet dennoch die bis dahin beste Saison ihrer Geschichte mit dem zweiten Platz.
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